DRK Krankenhaus Clementinenhaus
Das DRK-Krankenhaus Clementinenhaus ist ein Krankenhaus mit einer 140 jährigen Geschichte. Unsere Mission orientiert sich an der des Deutschen Roten Kreuzes -"Bei uns werden Sie exzellent medizinisch und pflegerisch versorgt. - Aus Liebe zum Menschen - DRK-Krankenhaus Clementinenhaus". 2011 wurde die Geriatrie mit 12 Betten in den Klinikbetrieb implementiert; mittlerweile ist die Bettenzahl auf 40 Betten gestiegen. Für den Therapiebereich erfolgte zwei Jahre später ein weiterer Anbau mit Übungsräumen für Einzeltherapien und einem großen Trainingssaal für die gerätegestützte Therapie sowie Besprechungsräumen für die stationsnahe Anbindung des Sozialdienstes.
Arbeit im geriatrischen Team
Ein wesentlicher Bestandteil des geriatrischen Konzeptes ist die Arbeit im multiprofessionellen Team. Der optimale Erfolg ist nur erreichbar, indem ein gemeinsames Behandlungskonzept und Behandlungsziel erstellt werden und somit die einzelnen Maßnahmen genau aufeinander abgestimmt und koordiniert werden.
Das heißt neben dem Geriater, der als fachliche Leitung für die Indikationsstellung sowie die Zielausrichtung verantwortlich ist, spielen auch alle anderen Berufsgruppen wie Ärzte, Pflegekräfte, Physio- und Ergotherapeuten, Logopäden sowie die Mitarbeiter des Sozialdienstes eine sehr wichtige Rolle. In diesem System kommt unseren sogenannten „ECO-Pflegefachkräften“ (s. u.) und den damit einhergehenden positiven Effekten für die geriatrischen Patienten und ihre Angehörigen eine besondere Bedeutung zu.
Das ECO-Modell
Die ECO-Pflegefachkräfte sind ein wichtiger Bestandteil in dem System „Expert Care Organisation“ (ECO). Das ECO-Projekt wurde vor zehn Jahren im Clementinenhaus eingeführt und verfolgt die grundlegende Idee, dass Ärzte und Pflegekräfte effektiver und effizienter zusammenarbeiten. Arzt und Pflegekraft bilden das Kernteam und betreuen kontinuierlich denselben Bereich mit zehn bis 14 Patienten. Sie sind für die individuellen Belange der Patienten zuständig und steuern gemeinsam den Behandlungs- und Versorgungsprozess. Pflegende, welche die ECO-Weiterbildung absolviert haben, übernehmen erweiterte Aufgaben im Medizinprozess und im Management des Behandlungsablaufs. Neben der guten medizinischen und pflegerischen Qualität schaffen wir so eine Dienstleistungsstruktur, die unsere Patienten ganz in den Mittelpunkt stellt. Entscheidend ist dabei aber nicht nur die Qualität der medizinisch-pflegerischen Behandlung, sondern auch die Kommunikation miteinander und die kontinuierliche Versorgung der Patienten.
Schwerpunktthemen in der berufsbegleitenden ECO-Weiterbildung sind die Steuerung des Pflegeprozesses, die Mitarbeit im Medizinprozess, Führung und Kommunikation sowie Case Management.
Teamleistung für den Patienten
Patienten- und Teamorientierung steht im Clementinenhaus an erster Stelle und wird konsequent und durchdacht realisiert. In der Geriatrie kommt das ECO-Modell in seiner gesamten Ausprägung zu Geltung. ECO-Pflegefachkräfte und Ärzte sind ein eingespieltes Team. Das heißt, sie stimmen alle Maßnahmen eng und transparent aufeinander ab, fällen Entscheidungen gemeinsam und ziehen bei Bedarf weitere Experten hinzu. Dabei haben sie immer den gesamten Behandlungsverlauf im Blick. Sämtliche Arbeitsprozesse sind auf die Phasen des Kernprozesses „Aufnahme, Diagnostik, Therapie, Pflege und Entlassung“ ausgerichtet.
Durch diese enge Zusammenarbeit zwischen Medizin und Pflege, unterstützt durch weitere Professionen im geriatrischen Team, erhält jeder Patient die Teamleistung als individuelles Dienstleistungspaket für sich und seine Angehörigen. Diese Teamleistung spiegelt sich auch in der Dokumentation wider. Zusätzlich zur Patientenakte wird eine geriatrische Datenbank geführt, welche interdisziplinär angelegt ist, so dass alle Mitglieder des therapeutischen Behandlungsteams darauf zugreifen können.
Bedeutung des ECO-Modells für die Geriatrie
Die ECO-Pflegefachkräfte verfügen aufgrund ihrer Weiterbildung über ein erweitertes Aufgabenspektrum. Durch ihre nahe Arbeit am Patienten und die längere Verweildauer in der Geriatrie, können die ECO-Pflegefachkräfte ihre Patienten in der Regel sehr gut einschätzen und somit jeweils ein Vertrauensverhältnis aufbauen. Gerade in der Kommunikation mit dem Patienten und seinen Angehörigen zur Planung des stationären Aufenthaltes und der nachstationären Weiterversorgung ist es von großer Bedeutung, dass eine Fachkraft die Gesamtverantwortung trägt. Diese muss über einen Handlungsspielraum verfügen, in dem sie autonom den Pflegeprozess planen, steuern und umsetzen, aber auch notwendige Entscheidungen treffen kann. Aufgrund immer komplexer werdender diagnostisch-therapeutischer Maßnahmen gewinnt die begleitende Kommunikation in der medizinisch-pflegerischen Dienstleistung enorm an Bedeutung. Nur wenige primär zuständige und kompetente Ansprechpartner, welche die Patienten während des gesamten stationären Aufenthaltes begleiten und auf das poststationäre Leben vorbereiten, können die Anforderungen an gemeinsame Entscheidungen und individuelle Kommunikation erfüllen.
In der Geriatrie arbeiten sechs ECO-Pflegekräfte, die genau diesen Kerngedanken des ECO-Modells verfolgen und für die effiziente „Rundumbetreuung“ der Patienten verantwortlich sind. Diese kontinuierliche Betreuung vermittelt gerade den an Demenz erkrankten Patienten das Gefühl von Sicherheit und vertrauten Gesichtern. Unsere Pflegekräfte sind speziell im Umgang mit Demenzerkrankten geschult und verfügen über Kenntnisse der Validation. Weitere Fort- und Weiterbildungsmaßnahmen ermöglichen ein breitgefächertes Spektrum an pflegefachlichen Kenntnissen und damit die Umsetzung unseres hohen Qualitätsanspruchs, so dass unsere Patienten und ihre Angehörigen in höchstem Maße zufrieden sind und sich bestens versorgt fühlen.
Fazit
Das ECO-Modell ist ein Organisationsmodell, durch welches die Pflege als Prozess wahrgenommen wird. ECO ermöglicht die Kommunikation auf Augenhöhe und damit verbunden beste Ergebnisse für die Patienten. Um auch langfristig eine hohe Patientenzufriedenheit zu erreichen und den Erwartungen unserer Patienten gerecht zu werden, ist es unabdingbar, die Patientenorientierung als Leitidee für die Versorgungsprozesse zu nutzen.