Kalter Strukturwandel gefährdet zunehmend die Patientenversorgung
Die wirtschaftliche Situation der Krankenhäuser in Deutschland ist dramatisch. Die Häuser leiden unter den Folgen der hohen Inflation und der bis heute fehlenden Erlösanpassung durch die Politik. Entgegen aller Ankündigungen ist aktuell nicht absehbar, dass diese Notlage durch das Transparenzgesetz am 22. März gelindert wird. Die von Bund und SPD-geführten Bundesländern angekündigten Verbesserungen für die Krankenhäuser sind unverbindlich und zu gering, um dem Trend entgegenzuwirken. Krankenhäuser werden absehbar auch nach dieser wichtigen Bundesratssitzung ungebremst von der Insolvenzwelle erfasst werden.
Welche Folgen hat diese Politik des kalten Strukturwandels für die Patientinnen und Patienten? Schon heute kommt es zu wirtschaftlich bedingten Schließungen von Standorten und Abteilungen. Die in den vergangenen Jahren schon deutlich ausgedünnte Geburtshilfe ist akut bedroht, und Krankenhäuser müssen sich immer wieder von der Notfallversorgung abmelden. Auch die Bereiche der Kinder- und Jugendmedizin und die Psychiatrie sind von den Folgen dieser Sparpolitik betroffen. Bereits jetzt leiden die Beschäftigten in den Krankenhäusern unter der fehlenden Planungssicherheit, mittelfristig wird sich auch die Versorgung der Patientinnen und Patienten verschlechtern.
In einer breit angelegten Allianz möchten wir Ihnen das stille Wegbrechen von wichtigen Versorgungsangeboten vor Augen führen.
Ihre Gesprächspartnerinnen und -partner waren:
Dr. Gerald Gaß, Vorstandsvorsitzender der DKG
Sebastian Spottke, Vorsitzender der Geschäftsführung Marienhaus-Gruppe
Andrea Lemke, Pflegedirektorin Waldkrankenhaus Spandau
Andrea Köbke, Beirätin für den Angestelltenbereich, Deutscher Hebammenverband
Dr. Sylvia Claus, Ärztliche Direktorin Pfalzklinikum Klingenmünster
Sebastian Beitzel, Pflegedirektor Hannoversche Kinderheilanstalt Auf der Bult
Dr. Martin B. Hochstatter, Ärztlicher Leiter Rettungsdienst Stadt Brandenburg an der Havel
Joachim Odenbach, Leiter der Presse- und Öffentlichkeitsarbeit der DKG