Zum Beitrag des ARD-Wirtschaftsmagazins „Plusminus“ erklärt Georg Baum, Hauptgeschäftsführer der Deutschen Krankenhausgesellschaft (DKG):
„Wärmt man Eintöpfe immer wieder auch, werden sie besser. Werden unseriöse Studien immer wieder aufgewärmt, bleiben sie schlecht. Dies wird beim Beitrag von „Plusminus“ zur Studie von Wehkamp und Naegler sehr deutlich. Eine Befragung von 60 Ärzten und Krankenhausdirektoren als Grundlage für die Behauptung zu nehmen, in deutschen Krankenhäusern werde aus nicht medizinischen Gründen operiert, ist unwissenschaftlich und unseriös. In den fast 2.000 deutschen Krankenhäusern arbeiten mehrere Tausend Krankenhausgeschäftsführer sowie 10.000 Chef- und 40.000 Oberärzte in leitenden Funktionen, insgesamt 180.000 Ärzte. Aus den anonymen Antworten von 30 Ärzte und 30 Geschäftsführern nun eine Schlussfolgerungen ziehen zu wollen, verbietet sich jedem ernstzunehmenden Wissenschaftler.
Keine seriöse Studie, auch nicht die von der Bundesregierung aus dem Jahr 2014, konnte nachweisen, dass es tatsächlich in einem nennenswerten Maße nicht notwendige Leistungen im Krankenhaus gibt. Es gibt unterschiedliche Schulen in der Medizin, und die wirken sich auch auf Behandlungsverfahren aus. Zu vielen operativen Behandlungsverfahren gibt es konservative Alternativen. Entsprechend können auch die Autoren nicht verneinen, dass es für ein und dasselbe Krankheitsbild unterschiedliche Behandlungsmöglichkeiten gibt.