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DKG zu den Azubi-Zahlen in Pflegeberufen

Mehr Einsteiger in die Pflege-Ausbildungen sind ein gutes Zeichen, lösen das Fachkräfteproblem aber nicht

Die Deutsche Krankenhausgesellschaft (DKG) sieht in den neuen Zahlen des Statistischen Bundesamts zur Entwicklung in der Pflegeausbildung ein gutes Zeichen aber keinen Grund zur Entwarnung. 2024 haben mit 59.500 Auszubildenden neun Prozent mehr als noch 2023 eine Ausbildung zum Pflegefachmann bzw. zur Pflegefachfrau begonnen. Zudem stieg die Zahl der männlichen Auszubildenden um vier Prozent, während die der weiblichen um ein Prozent sank. Die Gesamtzahl der Auszubildenden blieb im Vergleich zum Vorjahr allerdings in etwa gleich, da 2024 die Auszubildenden des Jahres 2021 in den Beruf eingestiegen sind. In dem Corona-Jahr hatte die Zahl der neuen Ausbildungsverträge einen Rekord von mehr als 61.000 erreicht. Dazu erklärt der Vorstandsvorsitzende der DKG Dr. Gerald Gaß:

„Dass weiterhin mehr Menschen eine Pflege-Ausbildung aufnehmen ist ein gutes Zeichen. Es zeigt, dass die verbesserten Rahmenbedingungen der vergangenen Jahre den Beruf attraktiver gemacht haben. Schon heute wird keine andere Berufsausbildung besser vergütet, und die Pflegegehälter sind deutlich stärker gestiegen als die in der restlichen Wirtschaft. Trotzdem werden die steigenden Zahlen bei den Ausbildungsverträgen unser Fachkräfteproblem in der Pflege nicht lösen. In den kommenden zehn Jahren werden rund 300.000 Krankenhaus-Beschäftigte altersbedingt ausscheiden. Diese Lücken können selbst deutlich steigende Ausbildungszahlen nicht schließen. Die Politik muss endlich dafür sorgen, dass Pflegekräfte ihre wertvolle Arbeitskraft wirklich für die Pflege einsetzen können. Mit drei Stunden täglicher Schreibarbeit für jede einzelne Pflegekraft hat die Bürokratiebelastung längst ein Maß erreicht, das wir uns angesichts des Fachkräftemangels nicht mehr leisten können. Nur eine Stunde weniger Bürokratie täglich würde die Arbeitszeit von 47.000 Pflegekräften freisetzen. Damit wäre der Fachkräftemangel in der Pflege mit einem Schlag gelöst, der Beruf hätte an Attraktivität gewonnen und der Druck auf die Beschäftigten wäre weitaus geringer. Und das ist letztlich das, was wir jungen Menschen anbieten müssen, wenn wir sie für den Pflegeberuf gewinnen wollen.“

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