Zum von der UNO ins Leben gerufenen Internationalen Tag der Migranten am Montag, 18. Dezember, erklärt der Vorstandsvorsitzende der Deutschen Krankenhausgesellschaft (DKG), Dr. Gerald Gaß:
„Die Krankenhäuser könnten ohne zugewanderte Fachkräfte die Patientenversorgung nicht sicherstellen. Das beginnt beim internationalen wissenschaftlichen Austausch und reicht bis zu Beschäftigten aus vielen Ländern der Welt, die jeden Tag dafür sorgen, dass Patientinnen und Patienten auf hohem Niveau versorgt werden. Ohne ausländische Ärztinnen und Ärzte, ohne Pflegekräfte und andere Gesundheitsfachberufe mit Migrationshintergrund, wäre die Patientenversorgung schon heute in weiten Teilen Deutschlands drastisch eingeschränkt. Gerade vor dem Hintergrund des Pflegepersonalmangels ist uns allen bewusst, dass wir diesen ohne Einwanderung von Fachkräften nicht werden lösen können. Wir appellieren seit vielen Jahren an die Politik, dafür bessere Rahmenbedingungen zu schaffen. Einiges hat sich in jüngster Zeit bereits positiv entwickelt. So begrüßen wir, dass Menschen, die in Deutschland eine Ausbildung beginnen wollen, nun deutlich einfacher ein Visum erhalten und ins Land einwandern können. Trotzdem bleiben zahlreiche Hürden, die Deutschland im europäischen und auch weltweiten Vergleich für Fachkräfte weniger attraktiv machen. Noch immer sind Migrantinnen und Migranten von einer Vielzahl bürokratischer Hürden und schwer durchschaubarer Anforderungen betroffen. Anerkennungsverfahren ausländischer Abschlüsse ziehen sich teilweise über Jahre hin, Zuständigkeiten von Behörden sind kaum nachvollziehbar. Wir fordern die Bundesländer auf sich auf gemeinsame und einheitliche Verfahren zu verständigen. Darüber hinaus muss die Politik unnötige Hürden deutlich absenken, Wege vereinfachen und beschleunigen. Es ist längst keine Auszeichnung mehr, in Deutschland leben und arbeiten zu können. Wir stehen im Wettbewerb mit vielen anderen Ländern, oftmals mit deutlich einfacheren digitalen Anerkennungs- und Visaprozessen, leichter zu lernenden Sprachen und nicht zuletzt ausgeprägteren Willkommenskulturen und mehr gesellschaftlicher Erfahrung mit Einwanderung und Diversität. In diesem Wettbewerb darf Deutschland nicht abgehängt werden. Gerade in Pflege und Gesundheit hätte dies drastische Folgen für die Versorgung. Pauschale Vorurteile gegenüber Menschen aus dem Ausland, die immer wieder öffentlich auch von prominenten Vertreterinnen und Vertretern aus der Politik geschürt werden, schaden unserem Land und gefährden die flächendeckende Gesundheitsversorgung.“