Die Deutsche Krankenhausgesellschaft (DKG) hat ihre Forderungen und Ideen zur Fachkräftesicherung in einem umfangreichen Positionspapier veröffentlicht. Zu den Kernforderungen des Verbands gehören dabei Bürokratieabbau, sichere Finanzierung der Personalkosten, Einschränkung der Leiharbeit und die generelle Verbesserung der Arbeitsbedingungen. Weiterhin fordert die DKG unter anderem die Kompetenzen von Pflegekräften auf Elemente der Heilkunde zu erweitern, die Wohnsituation für Krankenhaus-Beschäftigte zu verbessern und die Formalitäten für ausländische Fachkräfte deutlich zu vereinfachen und zu vereinheitlichen. Der Krankenhausverband fordert von der Politik konkrete Schritte zur Umsetzung ein, um die Gesundheitsversorgung auch in Zukunft zu sichern.
„Der Fachkräftemangel ist ohne Zweifel eine der größten Herausforderungen der Gesundheitspolitik und wird uns auch in den kommenden Jahren beschäftigen. Umso wichtiger ist es, dass wir gemeinsam jede Möglichkeit nutzen, die Personalsituation zu verbessern. Ein guter Ansatz ist es zum Beispiel, die Kompetenzen von Pflegekräften zu erweitern und so Ärztinnen und Ärzte zu entlasten. Kaum ein Land verfügt pro Einwohner über so viele Pflegekräfte wie Deutschland, und dennoch ist die Personaldecke fast überall sehr dünn. In Deutschland verschwenden wir besonders viel der wertvollen Arbeitszeit der Pflegekräfte in Bürokratie – fast drei Stunden täglich müssen sie mit pflegerisch und medizinisch oftmals unnötigen Schreibarbeiten zubringen. Gleichzeitig ist es ebenfalls ausufernde Bürokratie, die die Einwanderung ausländischer Fachkräfte erschwert und bereits im Visaantragsverfahren abschreckt. Bürokratieabbau im Krankenhaus und spürbare Vereinfachung der Einreise- und Anerkennungsverfahren ausländischer Fachkräfte müssen ganz oben auf der Agenda der Politik stehen, wenn sie den Fachkräftemangel angehen will“, erklärt der Vorstandsvorsitzende der DKG, Dr. Gerald Gaß.
Wie diese und andere Forderungen umgesetzt werden können, skizziert der Verband in seinem Positionspapier. So liegen dem Bundesgesundheitsministerium bereits mehr als 50 konkrete Vorschläge der DKG zur Entbürokratisierung und damit zur Verbesserung der Arbeitsbedingungen und besseren Nutzung der Personalressourcen vor. Bislang wollte das Ministerium davon nichts umsetzen, einiges nur „prüfen“. In zahlreichen weiteren Abschnitten zeigt das Positionspapier Lösungsvorschläge, von der Ausbildung, Finanzierung, Zuständigkeitsfragen bis hin zu Integrationsprogrammen und Verbesserung der betrieblichen Gesundheitsvorsorge.
Das Positionspapier wird die DKG auf dem Personalkongress der Krankenhäuser in Köln am Montag, 18. November, vorstellen. Sie finden es im Anhang dieser Pressemitteilung und auf www.dkgev.de/presse.