Defizit-Uhr

Wie entsteht das Defizit?

Die galoppierende Inflation in Folge des Krieges in der Ukraine, Preisanstiege bei Produktionsgütern und Rohstoffen sowie die enorm gestiegenen Personalkosten infolge hoher Tarifabschlüsse haben in den letzten Jahren die wirtschaftliche Notlage der Krankenhäuser extrem verschärft. Anders als die meisten Unternehmen können Krankenhäuser ihre Preise nicht kurzfristig an die Inflationsentwicklung anpassen. Die Politik hat die jährlichen Preisanpassungen gesetzlich festgelegt und damit stark begrenzt. 

Diese Preissteigerung lag im Jahr 2022 bei 2,3 Prozent, die Inflationsrate aber bei 7,9 Prozent. Dadurch ergab sich schon im Jahr 2022 monatliches Defizit von 440 Millionen Euro. Im Jahr 2023 liegt der Veränderungswert bei 4,3 Prozent, die Inflationsrate aber noch immer darüber. Ursprünglich war für 2023 eine Inflationsrate von 6,6 Prozent vorhergesagt, die sich dann im Jahresverlauf 2023 auf 5,9 Prozent abgeschwächt hat. Damit ergab sich im Jahr 2023 ein monatliches Defizit von rund. Stets wurden die Energiehilfen für die Krankenhäuser, die als Einmalzahlungen jedoch keinen nachhaltigen Effekt hatten, linear mitberücksichtigt. Für das Jahr 2024 ging die Bundesbank von einer Inflation von 3,1 Prozent aus. Auch wenn der für 2024 gültige Veränderungswert aufgrund der Preisentwicklungen in 2023 auf 5,13 Prozent gestiegen ist, wuchs das Defizit der Krankenhäuser auch in 2024 um 504 Millionen Euro monatlich weiter an. Grund ist die Fortschreibung der Differenz von Kosten und Erlösen, die bisher noch nicht ausgeglichen wurde. Die tatsächliche Inflation lag 2024 schlussendlich bei 2,2 Prozent, weshalb die DKG die Defizituhr am 1. April 2025 angepasst hat und das Gesamtdefizit für 2024 auf 12,7 Milliarden Euro korrigiert hat. 

Für 2025 prognostiziert das Statistische Bundesamt eine Inflation von 2,0 Prozent. Auch wenn der für 2025 gültige Veränderungswert von 4,41 Prozent höher liegt, wächst das Defizit der Krankenhäuser monatlich um 220 Millionen Euro weiter an, da die Differenz zwischen Kosten und Erlöse bisher weiterhin nicht ausgeglichen wurde.

 

Teilen mit:

|